Kakaobohnen

Schokoladen-Schule Teil 1: Die Geschichte

Wann hat es angefangen?

Vermutlich hat das Nutzen von den Früchten des Kakaobaumes vor 2.500 Jahren angefangen. Damals hat man in erster Hand das Fruchtfleisch um die Bohnen verwendet, um ein Getränk zu machen.
Die Olmek- und die Maya-Indianern haben Salz und Kakaobohnen von den zentralen Teilen Mesoamerikas bis nach heutigem El Salvador transportiert.

1502 kam Columbus nach der Insel Guanaja außerhalb von Honduras und wurde der erste Europäer, der die Kakaobohne entdeckte.
Die Indianer verwendete die Bohnen als Zahlungsmittel und für Getränke. Columbus soll angeblich das Getränk Xocoatl ausgespuckt haben, als er es zum erstem mal probiert hat.
Er transportierte trotzdem Kakaobohnen mit nach Spanien und zum spanischen Hof. Der König Ferdinand zeigte aber keine Interesse. Ein Grund dafür könnte sein, dass Columbus nicht wusste wie man das Getränk zubereiten sollte.

In Mesoamerika stellte man Kakaogetränke aus getrockneten und gerösteten Kakaobohnen her. Diese wurden zu einer fetten und körnigen Masse gemahlen und einige Gewürze wurden dazu gemischt.
Danach wurde die Masse zu einem Block geformt und getrocknet. Aus diesem Block konnte man zusammen mit Wasser schnell ein Getränk anrühren. Das Kakaogetränk sollte eine Schicht Schaum haben.
Diese erhielt man mit Hilfe von einem Molinillo, eine Art Schneebesen, oder mehrmals das Getränk hoch hin und her schütten von einem Gefäß zum anderen.

Schokolade mit Potential

Karavelle


1528, als der Konquistador Hernán Cortéz die Schatzkammer des Azteken-Herrschers Montezumas öffnete, war er sicher, dass er Gold finden wurde, aber fand stattdessen eine Milliarde Kakaobohnen!
Der Spanier sah ein, dass in den Bohnen ein ökonomisches Potential steckte und ließ die nach Europa transportieren. So fing die Verbreitung der Kakaobohne an.
Es war kein unmittelbarer Erfolg mit dem Kakaogetränk in Spanien, trotzdem dass Cortéz das Know how mitnahm, wie man das Getränk zubereitet.
Erst als spanische Nonnen in dem Guanacokloster in Südamerika zwischen 1530-1540 entdeckten, dass das Kakaogetränk durch Zucker und Vanille verbessert wurde, fing man in Europa an das Getränk zu mögen.
Die Spanier gründete ein Handelsmonopol zusammen mit ihren amerikanischen Kolonien, welches fast 100 Jahre in Kraft war. Das Monopol umfasste die Kakaobohnen, aber die Zubereitungsprozedur für das Kakaogetränk wurde streng geheim gehalten.

Die Schokolade erobert Europa

Das Kakaogetränk eroberte jetzt Europa über die Königshäuser und die Noblesse. Kleinere Schokoladenhäuser wuchsen auf, in denen das Getränk oft getrunken wurde. Man war der Meinung, dass es aphrodisiakische und gesundheitliche Wirkung habe. Es dauerte doch 300 Jahre bevor das Getränk, das in Europa getrunken wurde,
den Charakter bekommen sollte wie es heute hat. Damals war es dickflüssig und hatte einen bitteren und öligen Ton, da die Bohne zu 50 % aus Fett bestand.

Frys Milchschokolade

Im Jahr 1828 erfand der Holländer Casparus van Houten eine hydralische Presse, die 2/3 des Fettes weg filtern konnte. Er und sein Sohn Coenraad gelten als Erfinder des Kakaopulvers. Die neue Presse brachte zwei große Vorteile mit sich.
Erstens gewann man die Kakaobutter für die Herstellung von essbarer Schokolade und zweitens das Kakaopulver, welches aus der gepressten Masse zum Pulver gerieben werden konnte.
Coenraad Houten entdeckte auch, dass man das Kakaopulver mit Kaliumkarbonat neutralisieren konnte, um die Auflösbarkeit zu erhöhen.

Im Jahr 1847 produzierte der englische Schokoladenhersteller J.S. Fry & Sons angeblich den ersten Schokoriegel. Im Jahr 1875, nach acht Jahren Experimente, präsentierte der Schweizer Daniel Peter die erste Milchschokolade.

1879 erfand der Schweizer Rodolphe Lindt das Conchieren. Dank dieser Prozedur – eine intensive Behandlung von 2 Std bis 2-3 Tage – wurde der bittere Geschmack weich und schmelzend.

Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt

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